Das Nationales Maritimes Depot ist Teil des Museum Batavialand und verwaltet die nationale maritime archäologische Sammlung. Damit ist das Museum Batavialand eines von 30 Museen in den Niederlanden mit einer nationalen maritimen Sammlung.
Diese Sammlung umfasst etwa 40.000 Schiffsfunde, die von kompletten Wracks bis hin zu Wrackteilen, Schiffsausrüstung, Ladung und Inventar reichen. Etwa 25.000 Objekte wurden ab den 1940er Jahren aus den wiedergewonnenen IJsselmeerpoldern ausgegraben. Die restlichen ca. 15.000 Objekte stammen hauptsächlich aus den nationalen Gewässern (vor allem Nordsee und Wattenmeer) und wurden zumeist bei professionellen (unterwasser-)archäologischen Forschungen geborgen.
Zugang zur nationalen Sammlung
Die Funde sind größtenteils konserviert, restauriert und wissenschaftlich untersucht. Die Objekte können nach Vereinbarung besichtigt werden, die kleineren Objekte in Lelystad und die größeren Objekte in Amersfoort. Die Objekte sind in Ausstellungen im Museum Batavialand und anderswo in den Niederlanden zu sehen. Kultureinrichtungen können einen Leihantrag stellen, wenn sie Objekte ausleihen möchten.
Digitaler Zugang zur Sammlung
Die Sammlung des Nationales Maritimes Depot ist kann über verschiedene Plattformen digital abgerufen werden:
- Objekte
Der Zugriff auf die Sammlung erfolgt über das Portal SammlungNiederlande.nl Hier können Sie ganz einfach nach Begriffen wie ‚Maritime Funde‘ und ‚Schiffsarchäologische Zeichnungen‘ suchen. Jedes Objekt ist mit einem bestimmten Schiffswrack verknüpft, einschließlich Details wie Schiffstyp und Datierung des Untergrunds.
AusgrabungsdateienAusgrabungsdateien können online abgerufen werden über DANS-Suchportal, einer umfassenden Datenbank für Forschungsdaten.
Digitalisiertes VideomaterialDigitalisiertes Videomaterial zur maritimen Archäologie ist über den Katalog von Bild & Ton.
Wrack-Datenbank Für alle, die mehr über Schiffswracks erfahren möchten, bietet die Wrack-DatenbankVerganeschepen.nl eine Fülle von Informationen über Fundorte, Wracks und deren Geschichte.
Die Umsetzung des Zuiderzee-Projekts mit der Schließung und teilweisen Eindeichung der Zuiderzee brachte eine Fülle von schiffsarchäologischen Funden ans Licht. Bis heute wurden in Flevoland und dem Wieringermeerpolder zusammen etwa 480 schiffsarchäologische Fundstellen entdeckt.
Diese einzigartige Konzentration macht Flevoland zum größten Schiffsfriedhof auf dem Festland der Welt. 430 Schiffswracks wurden im Detail erfasst, und etwa 400 Wracks wurden vollständig ausgegraben oder untersucht. Etwa 80 bekannte Fundorte liegen noch im Boden von Flevoland. Etwa die Hälfte davon ist durch eine spezielle Methode geschützt, bei der die Wracks abgedeckt und vergraben werden, wodurch der Grundwasserspiegel angehoben wird, um das Holz zu schützen.
Außerdem wurden Teile von ausgegrabenen Schiffswracks nach der Erforschung in einem Felddepot bei Zeewolde/Nijkerk unter dem Grundwasserspiegel wieder vergraben, um sie für die Zukunft zu bewahren. Die schiffsarchäologische Sammlung in Flevoland wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts weiter ausgebaut und um Funde aus anderen Teilen der Niederlande ergänzt. Dazu gehören zum Beispiel römische Schiffsreste aus Zwammerdam und De Meern. In den 1990er Jahren kam mit der Einrichtung der Abteilung für Unterwasserarchäologie (AAO) beim Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek (ROB) der ’nasse‘ Teil der Sammlung hinzu.
Dies führte später zur Gründung des Niederländischen Instituts für Schiffs- und Unterwasserarchäologie (NISA), das ebenfalls die reiche maritime Geschichte unter Wasser aufzeichnete. Seit 2007 werden Schiffsfunde innerhalb der Niederlande nicht mehr automatisch in die nationale maritime archäologische Sammlung aufgenommen. Sie werden zunächst dem zuständigen archäologischen Depot der Provinz oder Gemeinde angeboten. So werden zum Beispiel neue Schiffsfunde aus Flevoland in die archäologische Sammlung der Provinz Flevoland aufgenommen.
Niederländische Schiffsfunde von außerhalb der kommunalen Gebiete (z.B. Nordsee) sowie maritime Fundkomplexe besonderer Art oder Größe (z.B. die IJsselkogge) können in die nationale maritim-archäologische Sammlung aufgenommen werden. 2021 beschloss die Regierung schließlich, die gesamte nationale maritim-archäologische Sammlung in das Nationale Schiffsarchäologische Depot zu überführen, das vom Museum Batavialand verwaltet wird. Der Prozess der vollständigen Übertragung der gesamten Sammlung wird voraussichtlich im Jahr 2028 abgeschlossen sein.
Zusammenarbeit und Kredite
Das Museum Batavialand bietet Wissenschaftlern, Institutionen und Museen die Möglichkeit, Objekte aus seiner Sammlung auszuleihen. Unsere Experten unterstützen Sie dabei, die Vergangenheit zugänglich zu machen, von eingehender Forschung bis hin zu temporären Ausstellungen.
Kontakt?
Wenn Sie eine Frage oder Anfrage zum Nationales Maritimes Depot ist haben, kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail an nsd@batavialand.nl.