Die Geschichte von Flevoland

Ein prähistorischer Anfang

Flevoland, die jüngste Provinz der Niederlande, hat eine Geschichte, die Zehntausende von Jahren zurückreicht. Das Gebiet war einst eine riesige Sumpflandschaft, in der prähistorische Jäger und Sammler lebten. Archäologische Funde in der Nähe von Swifterbant zeigen Spuren einer Gesellschaft, die vor etwa 5.000 Jahren langsam vom Jagen und Sammeln zur Landwirtschaft überging.

Vom Flevo See zur Zuiderzee

In der Römerzeit war Flevoland Teil eines großen Binnensees, den die Römer Lacus Flevo nannten. Im Mittelalter war dieser See als Aelmare bekannt, woher auch der Name der Stadt Almere stammt. Durch den steigenden Meeresspiegel und Überschwemmungen entstand aus diesem Binnensee wahrscheinlich im 13. Jahrhundert die berüchtigte Zuiderzee.

Eine wichtige Handelsader

Diese neue Wasserlandschaft wurde zu einer Lebensader für Handel und Fischerei. Städte wie Kampen und Amsterdam florierten dank des Zugangs zu dieser wichtigen Route. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Zuiderzee eine wichtige Route für VOC-Schiffe auf dem Weg in ferne Länder. Hafenstädte am Westufer, wie Amsterdam und Hoorn, entwickelten sich zu Handelszentren von Weltrang.

Die Zuiderzee: ein Meer voller Leben und Bedrohungen

Die Zuiderzee war ein unberechenbares und zerklüftetes Binnenmeer, in dem tückisches Wetter unzählige Schiffe auf den Grund sinken ließ. Zusätzlich zu diesen Gefahren verursachten Sturmfluten immense Schäden und den Verlust von Tausenden von Menschenleben. Diese Naturkatastrophen stellten eine ständige Herausforderung für die Menschen dar, die rund um die Zuiderzee lebten und arbeiteten.

Der Masterplan von Cornelis Lely

Nach Jahrhunderten der Überschwemmungen und der Unsicherheit brachte die Sturmflut von 1916 eine Wende. Der Ingenieur Cornelis Lely entwarf den ehrgeizigen Plan, die Zuiderzee abzudichten und zurückzuerobern. Das Ergebnis war das Zuiderzee-Gesetz von 1918 und die Umsetzung der Zuiderzee-Werke.

Die Geburt eines neuen Landes

Durch den Bau des Afsluitdijk im Jahr 1932 wurde die Zuiderzee zum IJsselmeer. Danach wurden schrittweise neue Polder geschaffen: der Nordostpolder (1942), Ost-Flevoland (1957) und Süd-Flevoland (1968). Diese Gebiete boten Platz für Landwirtschaft, Wohnungen und Unternehmen und bildeten die Grundlage für die Provinz Flevoland.

Verborgene Schätze des Meeresbodens

Die Eindeichung der Zuiderzee brachte nicht nur neue Polder zum Leben, sondern legte auch zahlreiche Schiffswracks frei. Archäologen haben mehr als 450 Wracks kartiert, von mittelalterlichen Handelskoggen bis hin zu Schiffen aus dem 19. Jahrhundert. Jahrhundert. Diese Funde bieten einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Niederlande und enthüllen Geschichten über Handel, Fischerei und Seefahrt. Jedes Wrack, oft mit gut erhaltener Ladung und Utensilien, ist eine greifbare Erinnerung an die turbulente Vergangenheit der Zuiderzee.

Offizielle Gründung von Flevoland

Am 1. Januar 1986 wurde Flevoland offiziell die zwölfte Provinz der Niederlande mit Lelystad als Hauptstadt. Die Provinz umfasst sechs Gemeinden: Almere, Dronten, Lelystad, Noordoostpolder, Urk und Zeewolde. Seitdem hat sich Flevoland zu einer dynamischen Region mit modernen Städten, innovativer Landwirtschaft und beeindruckenden Naturschutzgebieten entwickelt.

Tauchen Sie ein in die Geschichte im Museum Batavialand

Möchten Sie die Entstehungsgeschichte Flevolands wirklich erleben? Dann besuchen Sie das Museum Batavialand in Lelystad. Hier erfahren Sie alles über die Landgewinnung, die maritime Geschichte und das Leben in diesem einzigartigen Teil der Niederlande. Lassen Sie sich von den Geschichten über den Kampf gegen das Wasser inspirieren und bewundern Sie die beeindruckenden Funde aus der Vorgeschichte und der Zeit der Zuiderzee.